Ich weiß nicht, wo ich meinen Beitrag reinschreiben soll, also tue ich ihn in den Kummerkasten.
Meine Dara ist ja unsere 2. Hündin und ich schreibe jetzt mal, wie man niemals einen Hund kaufen sollte. Man möge uns verzeihen, wie blöd wir damals waren - heute kann ich das auch nicht mehr nachvollziehen, dass wir so gutgläubig waren.
Chicas Geschichte dazu: Als Mein Mann 1993 in den Vorruhestand ging wollten wir uns einen lang gehegten Wunsch erfüllen und uns einen Westie kaufen. Die Rasse hatten wir auf einer Ausstellung kennengelernt und sie gefielt uns auf Anhieb, von der Größe her und vom Aussiehen sowieso. Wie also kommt man an einen Welpen? Züchten wollten wir ja keinesfalls und so war es uns auch egal ob er Papiere hat oder nicht (Fehler Nr. 1). Ich suchte dann in Hundezeitschriften nach Adressen, aber alle waren so weit weg und wir hatten ja kein Auto. Da fiel mir ein, dass die Besitzer der Zoohandlung in Plauen einen Westie besaßen. Also ging ich davon aus dass sie mir vielleicht einen Züchter empfehlen konnten. Tja, sie waren sehr freundlich und boten mir an, einen Welpen zu besorgen, weil sie mit Züchtern in Kontakt waren (Fehler Nr. 2). Wir waren einverstanden, fragten nicht einmal wo der Züchter wohnt. Tja, Papiere sollte er auch haben.
Wir konnten den Welpen dann schon am nächsten Tag abholen - herrje waren wir aufgeregt. In der Zoohandlung kam mir hinter dem Tresen ein liebes kleines freundliches Hundemädchen entgegen und sie war die Schönste überhaupt (genauer hingesehen hätte ich schon sehen müssen, dass sie weit weg vom Rassestandard war - aber das wußte ich damals auch nicht - Fehler Nr. 3). Wir bezahlten, bekamen einen Ahnentafel (die, wie sich später rausstellte, nicht das Papier wert war) und die Empfehlung Eucanuba zu füttern und den Hund im Alter von einem Jahr trimmen zu lassen (viel zu spät).
Tja, und dann fuhren wir mit der Maus nach Hause und liebten sie natürlich vom ersten Tag an. In der Ahnentafel war auch die Adresse der Züchterin vermerkt, sie wohnte ihn der Nähe von Ansbach. Der kleine Hund war mit UPS nach Plauen versandt worden.
Nach kurzer Zeit wollte sie nicht mehr fressen und ich rief die Züchterin an. Die war nicht wirklich kooperativ, fühlte sich eher genervt.
Nun ich mache es kurz, wir hatten viele Tierarztbesuche. Die kleine Hündin war als Welpe nach jedem kurzen Spiel schon erschöpft und kurzatmig. Und im Frühjahr fing sie an sich furchtbar zu kratzen und das Fell auszureißen.
Sie hatte eine saisonale Allergie (die Allergene konnten nie ausgemacht werden), sie hatte eine dilatative Kardiomyopathie, eine Krankheit bei der das Herz immer größer und schwächer wird und die nicht heilbar ist, sie hatte eine Kniegelenksluxation und wurde nur 7 Jahre alt, wobei sie nie ein wirklich fröhliches Hundeleben führen konnte.
Wir haben sie trotzdem über alles geliebt. Sie war immer dabei, entweder im Körbchen am Fahrrad oder im Rucksack.
Sie hat uns eine Menge Tierarztkosten verursacht. Aber wir haben es gern getan, um ihr wenigstens ein einigermaßen schönes Leben zu bieten.
Mit 7 Jahren zog sie sich einen Kreuzbandriss zu und es war die Frage einer Op. Aber auf Grund ihres sehr kranken Herzens (sie lief damals nur noch maximal 500 m) haben wir ihr das nicht mehr angetan, sondern haben sie über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Es war der schlimmste Tag für uns und noch heute kommen mir die Tränen wenn ich an sie und diesen letzten Weg denke.
Ich kann nur sagen, niemals so "unbedarft" einen Hund kaufen, sondern vorher informieren, nachfragen und immer ein wenig mißtrauisch sein.