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Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

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Re: Wühltischwelpen - Wie kann man nur?

Beitragvon Brösel » Mi 9. Jun 2010, 22:00

léon. hat geschrieben:seit ich mir soviele gedanken mache frage ich zb leute, die unbedingt welpen von ihrer hündin haben wollen, ob sie auch mit der idee leben können, daß diese welpen vielleicht kein gutes zuhause bekommen und eventuell im tierheim landen.

Aus exakt diesem Grund habe ich schweren Herzens Fanny nicht decken lassen, obwohl es einen bildschönen Rüden für sie gegeben hätte und ich so gerne ein Junges von ihr gehabt hätte.
Es gibt Dinge da ist Egoismus nicht angebracht. Auch wenn es schwer fällt.
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Re: Wühltischwelpen - Wie kann man nur?

Beitragvon Fussel » Do 10. Jun 2010, 05:36

léon. hat geschrieben:seit ich mir soviele gedanken mache frage ich zb leute, die unbedingt welpen von ihrer hündin haben wollen, ob sie auch mit der idee leben können, daß diese welpen vielleicht kein gutes zuhause bekommen und eventuell im tierheim landen.


so reden wir auch mit den Leuten... und hoffen, es kommt an!

Tasso ist echt ein toller Verein! so viel Engagement für die Aufklärung würde ich mir auch von anderen Tierschutzvereinen wünschen!!!
genieße jeden Tag, jeden Augenblick, denn die vergangene Zeit, kehrt nie mehr zurück... Bild
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Re: Wühltischwelpen - Wie kann man nur?

Beitragvon Nanita » So 13. Jun 2010, 22:20

Und solange es immer wieder Menschen gibt die in Dorsten kaufen werden sie das Ding nicht schliessen
Liebe Grüße von Claudia mit Lotti und Emma :claudi:

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Re: Wühltischwelpen - Wie kann man nur?

Beitragvon noralino » Mo 14. Jun 2010, 09:41

Nanita hat geschrieben:Und solange es immer wieder Menschen gibt die in Dorsten kaufen werden sie das Ding nicht schliessen


das ist richtig, leider. aber je mehr informationen verfügbar sind, desto eher ändert sich etwas. ähnlich wie mit den käfigeiern, oder genmais. wer informiert ist kann eine faktenbasierte entscheidung treffen. deshalb finde ich es so wichtig, daß möglichst sachlich und emotionslos argumentiert wird, weil man damit auch viele erreicht, die bei tränendrüsennachrichten sofort abschalten.
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Wie man keinen Hund kaufen sollte

Beitragvon Sterntaler » Do 17. Jun 2010, 11:55

Ich weiß nicht, wo ich meinen Beitrag reinschreiben soll, also tue ich ihn in den Kummerkasten.

Meine Dara ist ja unsere 2. Hündin und ich schreibe jetzt mal, wie man niemals einen Hund kaufen sollte. Man möge uns verzeihen, wie blöd wir damals waren - heute kann ich das auch nicht mehr nachvollziehen, dass wir so gutgläubig waren.

Chicas Geschichte dazu: Als Mein Mann 1993 in den Vorruhestand ging wollten wir uns einen lang gehegten Wunsch erfüllen und uns einen Westie kaufen. Die Rasse hatten wir auf einer Ausstellung kennengelernt und sie gefielt uns auf Anhieb, von der Größe her und vom Aussiehen sowieso. Wie also kommt man an einen Welpen? Züchten wollten wir ja keinesfalls und so war es uns auch egal ob er Papiere hat oder nicht (Fehler Nr. 1). Ich suchte dann in Hundezeitschriften nach Adressen, aber alle waren so weit weg und wir hatten ja kein Auto. Da fiel mir ein, dass die Besitzer der Zoohandlung in Plauen einen Westie besaßen. Also ging ich davon aus dass sie mir vielleicht einen Züchter empfehlen konnten. Tja, sie waren sehr freundlich und boten mir an, einen Welpen zu besorgen, weil sie mit Züchtern in Kontakt waren (Fehler Nr. 2). Wir waren einverstanden, fragten nicht einmal wo der Züchter wohnt. Tja, Papiere sollte er auch haben.

Wir konnten den Welpen dann schon am nächsten Tag abholen - herrje waren wir aufgeregt. In der Zoohandlung kam mir hinter dem Tresen ein liebes kleines freundliches Hundemädchen entgegen und sie war die Schönste überhaupt (genauer hingesehen hätte ich schon sehen müssen, dass sie weit weg vom Rassestandard war - aber das wußte ich damals auch nicht - Fehler Nr. 3). Wir bezahlten, bekamen einen Ahnentafel (die, wie sich später rausstellte, nicht das Papier wert war) und die Empfehlung Eucanuba zu füttern und den Hund im Alter von einem Jahr trimmen zu lassen (viel zu spät).

Tja, und dann fuhren wir mit der Maus nach Hause und liebten sie natürlich vom ersten Tag an. In der Ahnentafel war auch die Adresse der Züchterin vermerkt, sie wohnte ihn der Nähe von Ansbach. Der kleine Hund war mit UPS nach Plauen versandt worden. :evil:

Nach kurzer Zeit wollte sie nicht mehr fressen und ich rief die Züchterin an. Die war nicht wirklich kooperativ, fühlte sich eher genervt.

Nun ich mache es kurz, wir hatten viele Tierarztbesuche. Die kleine Hündin war als Welpe nach jedem kurzen Spiel schon erschöpft und kurzatmig. Und im Frühjahr fing sie an sich furchtbar zu kratzen und das Fell auszureißen.

Sie hatte eine saisonale Allergie (die Allergene konnten nie ausgemacht werden), sie hatte eine dilatative Kardiomyopathie, eine Krankheit bei der das Herz immer größer und schwächer wird und die nicht heilbar ist, sie hatte eine Kniegelenksluxation und wurde nur 7 Jahre alt, wobei sie nie ein wirklich fröhliches Hundeleben führen konnte.

Wir haben sie trotzdem über alles geliebt. Sie war immer dabei, entweder im Körbchen am Fahrrad oder im Rucksack.
Sie hat uns eine Menge Tierarztkosten verursacht. Aber wir haben es gern getan, um ihr wenigstens ein einigermaßen schönes Leben zu bieten.

Mit 7 Jahren zog sie sich einen Kreuzbandriss zu und es war die Frage einer Op. Aber auf Grund ihres sehr kranken Herzens (sie lief damals nur noch maximal 500 m) haben wir ihr das nicht mehr angetan, sondern haben sie über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Es war der schlimmste Tag für uns und noch heute kommen mir die Tränen wenn ich an sie und diesen letzten Weg denke.

Ich kann nur sagen, niemals so "unbedarft" einen Hund kaufen, sondern vorher informieren, nachfragen und immer ein wenig mißtrauisch sein.
Sterntaler
 

Re: Wie man keinen Hund kaufen sollte

Beitragvon Nina » Do 17. Jun 2010, 12:01

Oh je, das ist leider ein typischer Fehler, den viele Leute machen. Es tut mir Leid für euch, das ihr da so reingefallen seid.

Aber ihr erkennt eure Fehler wenigtsens. Andere Leute würden das immer wieder so machen.

Daher finde ich die Aufklärungsarbeit von zB Tasso ganz wichtig (s. "Wühltischwelpen"). Es muss einfach was gemacht werden, dass Leute aufgeklärter an die Sache "Hundekauf" dran gehen...
Auch Erfahrungsberichte wie deiner sind gute Aufklärungsmittel...
Nina
 

Re: Wie man keinen Hund kaufen sollte

Beitragvon Kick » Do 17. Jun 2010, 12:07

Ich kann nur sagen, niemals so "unbedarft" einen Hund kaufen, sondern vorher informieren, nachfragen und immer ein wenig mißtrauisch sein.

:dafuer:
Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist.
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Re: Wie man keinen Hund kaufen sollte

Beitragvon noralino » Do 17. Jun 2010, 13:07

und die geschichte immer weitergeben, auch wenn es traurig ist!

aufklärung tut einfach not...
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Re: Wie man keinen Hund kaufen sollte

Beitragvon Toni » Do 17. Jun 2010, 13:08

Kick hat geschrieben:
Ich kann nur sagen, niemals so "unbedarft" einen Hund kaufen, sondern vorher informieren, nachfragen und immer ein wenig mißtrauisch sein.

:dafuer:

Wenigstens hat sie Liebe erfahren.
LG Bettina, GSS Bolle und Katerchen Kolja =^..^=

Herr, gib mir die Gelassenheit eines Stuhles. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen.
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Re: Wie man keinen Hund kaufen sollte

Beitragvon Sterntaler » Do 17. Jun 2010, 18:42

Toni hat geschrieben:Wenigstens hat sie Liebe erfahren.


Ja, und ich bin mir auch hundertpro sicher, dass die "Züchterin" diese kleine Maus über kurz oder lang in den Hundehimmel geschickt hätte. So hat sie wenigstens noch ein paar schöne Jahre gehabt.
Aber trotzdem, auch aus Mitleid sollte man so ein Tier nicht kaufen. Vermehrer produzieren doch gleich wieder nach.

Als wir dann wieder auf der Suche nach einem Hund waren trafen wir wieder auf so eine dubiose Züchterin. Wir guckten uns den Welpen an und da war ich dann auch nicht mehr so blind nicht zu sehen, dass sie weit ab jeden Standards war. Ich hatte die Kleine schon auf dem Arm und sie kuschelte sich ganz dolle an mich. Und dann sah ich, dass der ganze Bauch voller roter Pickel war. Auf Anfrage meinte die "Züchterin", dass das Flohstiche :evil: :evil: wären. Nein, ich habe die Kleine nicht genommen, obwohl es mir in der Seele weh tat.

Ja, und als wir dann bei Daras Züchter waren war alles soooo ganz anders. Der hat nämlich nicht nur unsere Fragen beantwortet, nein, der hatte auch eine ganze Menge Fragen an uns. Er wollte z.B. wissen wer für den Hund sorgt, wenn mein Mann aus irgend einem Grund ausfallen würde. Und er behielt sich auch das Recht vor, den Hund zurückzunehmen, wenn wir ihn - warum auch immer - nicht mehr behalten könnten.
Wir sind dann auch die ersten Jahre immer zum Trimmen zu ihm gefahren und da war es immer eine Freude zu sehen, wie sehr er noch an "seinem" Hund hing.
Sterntaler
 

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