Tierisches Allerlei Tierschutz und Tierrecht

Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Wichtige Informationen, Petitionen, Spendenaufrufe

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon Sterntaler » Sa 19. Jun 2010, 20:42

Ulla hat geschrieben:@ Sterntaler:

Marianne, ich war 39 als ich einen Schlaganfall bekam. Ohne meine Hunde wäre ich schier verzweifelt!!!

Und wenn meine Kinder mir nicht ständig zumindest verbal in den Hintern getreten hätten, wäre ich nicht mehr wieder so weit auf die Füße gekommen, daß ich heute meine "Hunde-Arbeit" erledigen könnte...

Und ich schwöre, meine Kinder hätten mir die Hölle heiß gemacht, wenn ich mich nicht ordentlich um meine Tiere gekümmert hätte...

Ich bin schon lange, eben wegen des Schlaganfalles frühpensioniert. Das sehe ich als Chance mich noch mehr für die "armen Schweine" unter den Hunden einzusetzen.


Ja,in dem Fall hätte der Hund ja auch seinen Sinn erfüllt, aber niemand in der Familie hat sich um ihn gekümmert. Und als er dann wirklich kaputt war mußte er über die Regenbogenbrücke gehen. Ich glaube nicht, dass die Familie das mit einem Hund, der über 1000 Euro gekostet hat, gemacht hätten. Da hätten sie sicher einen anderen Weg gefunden. :evil:
Sterntaler
 

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon Fussel » Sa 19. Jun 2010, 20:43

das Lob ist lieb von dir Verena! :baer:
genieße jeden Tag, jeden Augenblick, denn die vergangene Zeit, kehrt nie mehr zurück... Bild
Benutzeravatar
Fussel
Prädikat "Wertvoll"
 
Beiträge: 6599
Registriert: Di 30. Dez 2008, 21:09
Wohnort: Berlin-Eastside

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon noralino » Mo 21. Jun 2010, 10:44

leider sehen immer noch zuviele menschen einen preis als wert an. und genau hier gilt es auch nachzudenken, nur weil ein tier nichts oder wenig kostet ist es noch lange nicht wertlos. im gegenteil - der wert entsteht doch erst in der familie. und dieser wert ist nicht in geld auszudrücken!

ich finde es gut und richtig, daß wer in einen welpen zeit, geld und liebe investiert, um einen möglichst perfekten hund abgeben zu können, dafür auch eine anerkennung in form von geld (preis des welpen) bekommt. nur muß eben sichergestellt sein, daß nur diese menschen auch geld bekommen und nicht die geschäftemacher. schwierig, ich weiß. aber wenn sich nur eine einzige potentielle hundehalterin ändert, ist schon ein schritt gemacht.

umso wichtiger finde ich, möglichst oft über die vielen aspekte und grauzonen zu reden und nachzudenken. eine "wundertüte" wie fussel hat genauso ein gutes heim verdient wie ein vorbildlich aufgezogener welpe wie leni. ob nun die eine für null euro umgezogen ist und die andere für mehr, ist am ende dahingehend egal, daß für beide nur das beste gut genug ist und ihr euch gedanken macht, ihnen ein gutes leben zu geben. und mit verantwortung über die ausgestaltung desselben nachdenkt!

auch rückblickende kritik am eigenen verhalten kann helfen, die zukunft weiterer hunde zu verbessern. deine hundeschule, verena, ist sicher nicht die einzige, deren angebot zur beratung kaum genutzt wird. leider.
nora mit rasco und konas diesseits & sintra jenseits des regenbogens

Bild Bild
Benutzeravatar
noralino
Prädikat "Sehr Wertvoll"
 
Beiträge: 7673
Registriert: Mo 9. Nov 2009, 14:14

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon noralino » Mo 21. Jun 2010, 11:00

Fussel hat geschrieben:
Sterntaler hat geschrieben:
noralino hat geschrieben:ich finde es gar nicht schlimm, wenn ein wurf hunde für wenig geld ins neue heim umzieht, solange eben die sorgfalt auf allen seiten gewahrt bleibt.


Da möchte ich dir widersprechen. Ich bin der Meinung, dass Hunde schon ihren Preis haben sollten. Ist es nicht auch immer so, dass das was nicht viel kostet auch oft suggeriert, dass so etwas nicht viel wert ist. Also kann man etwas Billiges eben auch schnell mal entsorgen. :evil:


aber das ist eine Frage der PERSÖNLICHEN Einstellung zum Leben im Allgemeinen...



ja!! das ist es. ein hund ist eben kein cabrio, das ich drei sommer fahre und dann gegen ein neues modell tausche. dabei ist es mir total schnurz, ob mein hund mein sparbuch gekostet hat oder ich ihn für lau bekommen habe, in meinem haushalt hat er einen wert, der sich nicht in geld, gold oder diamanten aufwiegen läßt. und weil sich ein hund nunmal nicht aussuchen kann, wohin er gerät habe ich umso mehr verantwortung für ihn. (das gilt natürlich auch für alle anderen haustiere).

wie sich die einstellung des menschen zum tier gewandelt hat könnt ihr zum beispiel hier nachhören:

http://download.br-online.de/imperia/md ... chut_a.mp3
(es geht um den ersten tierschutzverein d-lands, keine 5 minuten lang)

und hier noch ein gespräch mit dr. hagencord vom institut für theologische zoologie, unheimlich interessant, wie er unser tierbild mit der bibel zusammenbringt!!! bedenkenswert auch für alle ohne glauben. (12 minuten lang)
http://download.br-online.de/imperia/md ... iew__a.mp3
nora mit rasco und konas diesseits & sintra jenseits des regenbogens

Bild Bild
Benutzeravatar
noralino
Prädikat "Sehr Wertvoll"
 
Beiträge: 7673
Registriert: Mo 9. Nov 2009, 14:14

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon Sterntaler » Mo 21. Jun 2010, 12:50

noralino hat geschrieben:ja!! das ist es. ein hund ist eben kein cabrio, das ich drei sommer fahre und dann gegen ein neues modell tausche.


Habe ich auch schon erlebt. Da hatte die gute Frau plötzlich keine Lust mehr auf ihren Pudel und sich für eine andere Rasse entschieden. Der kleine Pudel kam ins Tierheim und ein neuer Welpe ins Haus :evil: :evil:

Das WIR hier alle so nicht handeln würde ist ja außer Frage. Aber leider nicht nicht alle WIR.
Sterntaler
 

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon Brösel » Mo 21. Jun 2010, 20:37

Man kann alles richtig machen und trotzdem vor Betrug und Lüge nicht sicher sein.

Ich habe zwei Jahre lang nach der richtigen Rasse für mich gesucht und als ich auf den Chihuahua gekommen war. ging mir ein Satz aus Gert Haukes Buch nicht aus dem Kopf:
"Der kleine Kerl ist robust,kann uralt werden und seinem Besitzer lange Freude machen, wenn man ihm etwas mehr Größe und Gewicht zugestehen würde."

Also habe ich einen Hobbyzüchter gesucht, der Chihuahuas mit einem Endgewicht über minimum 3 Kilo züchtete.

So kam ich über eine Annonce in der Bezirkszeitung zu Fannys Züchterin. Es war eine saubere Wohnung in Wien, in der ausser den Chihuahuas noch zwei große Hunde und eine Katze herumliefen.
Ich bekam die Welpen und die Elterntiere vorgesetzt. Das die beiden Welpen in der Statur und Färbung unterschiedlich ausgefallen waren, wunderte mich nicht. Das ist keine Seltenheit.
Ich nahm mir sogar eine Woche Bedenkzeit, bevor ich Fanny abholte.
Bis hierher alles perfekt oder?

Einen Monat später besuchte ich mit Fanny auf dem Arm die Hundemesse in Wien.
In einer Halle kam eine ältere Frau auf mich zu und es war sofort erkennbar das sich Hund und Frau kannten. Die Frau war Tschechin und Fanny war aus ihrem Wurf, den die Nette "Züchterin" aus Wien in der Tschechei angeblich für den Eigenbedarf gekauft hatte.
Die Chihuahua "Familie" die mir gezeigt worden war, bestand aus zusammengewürfelten Tieren.

Ich rief daraufhin die Verkäuferin von Fanny an und konfrontierte sie mit meinem neuen Wissen.
Ich will nicht wiederholen was ich da zu hören bekam - bevor das Gespräch einfach abgebrochen wurde.

Die Geschichte hat einen Nachtrag.
Drei Jahre später fiel mir die Telefonnumer von Fannys "Züchterin" in die Hände und ich rief auf gut Glück an. Fanny erwähnte ich nicht. Man hatte mich bereits vergessen und als ich sagte, ich würde einen Zwerghund suchen, bot man mir einen Zwergpinscher an, der ausgewachsen 1,3 Kilogramm wog und "dringend ein gutes Plätzchen suchte". Man würde mir den Hund auch sofort bringen, das wäre kein Problem.
Ich hätte kotzen können.
Machen kann man gegen diese Art von Hundehandel nichts, da die Verkäufer nie mehr Hunde im Haus haben, als ein seriöser Züchter auch haben würde.
Bild
Benutzeravatar
Brösel
Double-Champion
 
Beiträge: 21106
Registriert: Mo 24. Mär 2008, 22:39
Wohnort: Österreich

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon Sterntaler » Di 22. Jun 2010, 08:23

Aber du hattest sicher keine Papiere für deine Fanny, oder?
Sterntaler
 

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon Ulla » Di 22. Jun 2010, 08:31

Sterntaler hat geschrieben:Aber du hattest sicher keine Papiere für deine Fanny, oder?



Liebe Marianne,

leider ist es so, daß es meistens bei den "Wühltischwelpen" sogar "Papiere" mit dazu gibt...
Solche "Abstammungs-Papiere" sind a) meistens gefälscht und b) garantiert nicht das Papier wert auf dem sie gedruckt sind.
lieben Gruß
Ulla

Wir leben alle unter demselben Himmel,
aber wir haben nicht alle denselben Horizont (K. Adenauer)
Benutzeravatar
Ulla
Spürhund
 
Beiträge: 1863
Registriert: Fr 8. Jan 2010, 10:28

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon noralino » Di 22. Jun 2010, 09:25

papiere kann sich sowieso jeder selber basteln. sogar einen passenden verein kann man bequem gründen, und dann eben von diesem verein papiere drucken. ein blick in eine seite wie kijiji (inzwischen ebay kleinanzeigen) bringt die unterschiedlichsten rassehunde mit papieren der allerseltsamsten vereine zutage. aber alles richtig und korrekt, nur eben nicht so fürchterlich seriös und garantiert nicht zum wohl der tiere. aber der wunsch nach "papieren" ist befriedigt. papiere alleine sagen gar nichts aus. lieber ein papierloser gesunder hund aus einer verantwortungsvollen "hobbyzucht" als ein gewissenlos produzierter papiertiger.

und selbst sorgfältige auswahl ist schwierig, wie ritas beispiel eindrucksvoll beweist!
nora mit rasco und konas diesseits & sintra jenseits des regenbogens

Bild Bild
Benutzeravatar
noralino
Prädikat "Sehr Wertvoll"
 
Beiträge: 7673
Registriert: Mo 9. Nov 2009, 14:14

Re: Wühltischwelpen / Wie man keinen Hund kaufen sollte!

Beitragvon Nina » Di 22. Jun 2010, 09:36

Mal ganz ehrlich? Was bringen einem Papiere, wenn man nicht züchten will?
Sie bringen einem doch gar nichts, außer man will im Agility auf der FCI Weltmeisterschaft starten? Da brauch man nämlich einen Rassehund (find ich eh sinnlos, aber naja...). Wie das bei anderen Sportarten ist, weiß ich nicht, aber grundsätzlich bringen einem Papiere, auch im Sport, nichts.

Sandy hat Papiere und sie läuft im Agi trotzdem als eingetragender Mix. Hat ne längere Vorgeschichte, aber ist ja auch egal.
Und ich habe mit einem Mix-Hund so viel erreicht.
Auch eine Team-Kollegin läuft mit nem Mix-Hund und startet jetzt sogar auf der Europameisterschaft.

Für mich sagen Papiere gaaaaar nichts aus. Und ich glaube, das wäre das letzte wodrauf ich achten würde beim Hundekauf.
Da gibt es viel wichtigere Indizien für einen tollen Hund und einen seriösen Züchter als dieses Stück Papier und den Pedigree...
Nina
 

VorherigeNächste

Zurück zu Tierschutz und Tierrecht

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 75 Gäste

cron
Kontakt