Tierisches Allerlei Tierschutz und Tierrecht

zum Thema Tierschutz: Wie seht ihr das?

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zum Thema Tierschutz: Wie seht ihr das?

Beitragvon Mottenmama » So 28. Mär 2010, 08:42

Ist "guter" Tierschützer nur ein "guter" wenn er auch Vegetarier/Veganer ist?
In eine Nerzfarm einbricht und die Tiere freilässt um gegen Pelzhandel zu demonstrieren?

Mein Anlass ist eine Diskussion im Tierheimforum.
Wo ich immer mehr den Eindruck bekomme ich sollte am Besten auf alles verzichten von der Impfung bis zum Steak, vom Discountkäse bis zum Ei ohne Biosiegel.

Ja, also wie seht ihr das?
Ich fürchte ich hab inzwischen keine Meinung mehr :shock:

Liebe Grüße
Elsa


P.S. Wusste nicht so recht wohin damit bitte gerne in passenderes Eck verschieben, wenn nötig ;)
Mottenmama
 

Re: Wie seht ihr das?

Beitragvon Fussel » So 28. Mär 2010, 09:12

Ich finde, es gibt viele verschiedene Facetten, wie man sich persönlich für den Tierschutz einsetzen kann und es lässt sich überhaupt nicht pauschalisieren!

Vorschriften zu machen, halte ich für komplett bescheuert und unsinnig, denn so erreiche ich nichts in den Köpfen derer, die sich eher gar nicht für den Tierschutz interessieren!

Natürlich wäre es schön, wenn wir alle ein wenig mehr darauf achten würden, woher kommt das Ei, die Hähnchenschenkel, die Fleischwurst... aber am Ende hat das auch immer was mit dem nötigen Kleingeld zu tun!

aber diese Veganer-Einstellung z.B. kann ich mal gar nix abgewinnen
und Manu isst auch am liebsten nur Fisch oder eher vegetarisch, hat aber mehr mit dem Geschmack des Fleisches zu tun.

Wir schützen mit unserem Kinderbauernhof auch Tiere, indem wir die männlichen kastrieren und so keinen weiteren Nachwuchs produzieren, auch wenn uns süße Babyschweine, Babyzicken, Babykatzen etc. wesentlich höhere Besucherzahlen und Sponsoren einbringen würde!

Tierschutz kann im kleinen, aber auch im großen Rahmen betrieben werden, von daher daher darf sich doch bitte jeder da einordnen, wo er der Meinung ist, hier unterstütze ich Tiere und wenn es nur der Mitgliedsbeitrag in einem kleinen Verein ist, der Tieren in Not hilft!
genieße jeden Tag, jeden Augenblick, denn die vergangene Zeit, kehrt nie mehr zurück... Bild
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Re: Wie seht ihr das?

Beitragvon Anja » So 28. Mär 2010, 09:25

:yep: Heike, da schließe ich mich deiner Meinung an. Und nur weil einer kein Fleisch ist, ist er noch lange nicht der bessere Tierschützer :!:
Ein neuer Weg ist immer ein Wagnis. Aber wenn wir den Mut haben loszugehen, dann ist jedes Stolpern und jeder Fehltritt ein Sieg über unsere Ängste, unsere Zweifel und Bedenken.
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Re: Wie seht ihr das?

Beitragvon Ulrike » So 28. Mär 2010, 09:41

Ich finde es okay, wenn andere Leute Fleisch essen, wenn sie darauf achten, woher es kommt. Klar ist es teurer, aber wenn man nicht jeden Tag unbedingt sein Fleisch auf dem Teller haben muss, wäre es doch auch finanzierbar. Früher haben die Leute doch auch fast nur am Wochenende ihren Braten auf dem Tisch gehabt und die Schweine, Rinder etc. haben dadurch noch besser leben können.

Da meine bessere Hälfte aber auch gerne billig einkauft, habe ich vor einigen Jahren darauf verzichtet weiter Fleisch zu essen, weil ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Ich finde, dass es jeder selber entscheiden soll und keiner, egal ob Fleischfresser oder nicht, für das was er tut, dumm angemacht werden sollte. Wenn ich mich dauernd rechtfertigen muss durch dumme Sprüche, wieso ich kein Fleisch esse, kann ich auch komisch werden.

Tierschutz fängt für mich im Kleinen an. Wenn man, wie auch immer was für Tiere macht, so wie Heike und Manu, ist das doch schon ein guter Weg in die richtig Richtung. Da ist es doch ganz egal, ob man Veganer ist und sonst was. Ich finde, wenn etwas zu extrem wird, weil man darauf beharrt, dass das das einzig Richtige ist, bekommen sich die Leute doch nur an die Köppe und können sich nicht mehr auf das Wesentliche den Tierschutz konzentrieren und an einem Strang ziehen.
Liebe Grüße
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Re: zum Thema Tierschutz: Wie seht ihr das?

Beitragvon Mottenmama » So 28. Mär 2010, 23:06

Finde ich gut dass ihr bei dem Thema schon so klar seid!

Ich muss da noch meinen Standpunkt suchen.
Bisher halte ich mich an Tierschutzarbeit mittels Aufklärung und Pflegschaft.
Mottenmama
 

Re: zum Thema Tierschutz: Wie seht ihr das?

Beitragvon Muffelinchen » So 28. Mär 2010, 23:38

Du wirst Deinen Platz für Dich bei dem Thema Tierschutz wieweit usw. schon noch finden und es ist wie mit allem im Leben, es gibt kein schwarz oder weiß es gibt viele Schattierungen.
Es wird immer Menschen geben, die Ihren Stempel aufdrücken wollen, als den einzigen RICHTIGEN aber Deinen Weg, Deinen Standpunkt und das was für Dich ok ist kannst nur Du entscheiden und finden und es wird sich Dein Blickwinkel auf vieles im laufe Deines Lebens noch verändern.
Und ob Fleisch oder nicht -usw.. auch das kann jeder für sich nur selbst entscheiden und sollte die Entscheidung für oder gegen aber auch von anderen Menschen respektieren.
Mein Mann und ich essen Fleisch, würden aber nie jemanden verurteilen weil er es nicht tut und genauso möchten wir das auch nicht werden und diktiert bekommen das nur vegetarisch oder vegan oder noch gesteigert die Richtige Form wäre. Wir wissen wo das Fleisch her kommt (ich habe im ersten Berufsleben in der Metzgerei gelernt, wo wir meistens einholen ausserdem habe ich einige Jahre in der Lebensmittellogistik geschafft - da lernt man auch einiges an Lieferanten und Ihrer Maschen kennen).

Tierschutze kleines Beispiel
Wir hatten einen nicht vermittelbaren Rotti als Pflegehund, Zeus wir haben Ihn heiß und innig geliebt - so als ob es unser Hund gewesen wäre. WIr haben das Futter bezahlt, TA und Versicherung der TS Verein. Tja und dann wurde Zeus krank, wir zu dem TA des TS Vereins, vorher im TH angerufen und auch die Vereinsführung und TH Leiterin auf Ihren Anschlüssen versucht zu erreichen und auf Band gesprochen, während mein Männe schon unterwegs zum TA war.
Als er bei TA ankam - bekam er gesagt die TH Leiterin hätte angerufen und der Hund wäre schon so lange bei uns zur Pflege da sollten wir selber zahlen - mein Mann ist beim TA bald geplatzt und hat geagt sie sollen gefälligst das Tier behandeln (auch wenn es nicht unser TA ist - wo wir privat hingehen mit unseren Tieren) alles andere würde noch geklärt (Zeus spuckte Blut und hatte blutigen Durchfall).
Uns hat übrigens bis Abends keine angerufen - wir haben dann nach reiflicher Überlegung nochmals beim 1. Vorsitzenden auf Band gesprochen, das wir uns gezwungen sehen die Medien zu informieren über das Verhalten der Tierheimleitung und des Vereins.
Um nach 23 Uhr bekam ich einen Anruf, des 1 Vorsitzenden der uns dann wegen Verleugnung anzeigen wollte, er mache seit 18 Jahren TS Vereinsarbeit - na da ist mir mal geflissentlich der Arsch am Telefon geplatzt.
Es war nie einer von dem Verein bei uns um zu sehen wo und wie dieser Hund überhaupt nun lebt uvm. und das bei uns TS im kleinen anfängt, das wir den Tieren die bei uns leben auch gerecht werden wollen und müssen, da geht es für uns mit dem Tierschutz los und bei dem Ruf des TH und dem was dran hängt, solle er seine Tierschutzarbeit nochmal überdenken. Wir sind dann so verblieben, da Sonntag Tag der offenen Tür im TH war und der TA da auch immer erschien, dass der 1.Vorsitzende uns anruft und wir dann raus fahren zum TH und klären wie wir das in Zukunft mit Zeus machen. Das hat er dann auch getan und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir auch zu unserer TÄ gehen könnten(Rechnungslegung an den TS Verein) mit Zeus, Medis beim TA des TH holen sollten und da auch die Entscheidung fällen würde, wenn ein Ende ansteht weil Zeus seine Gesundheit keine andere Wahl mehr liesse. Als es dann so weit war, weigerte sich der TA rauszukommen - wir sollen den Hund in seine Praxis bringen egal wie, wir könnten uns Betäubungsmedi holen und dann mit dem Hund kommen.
Wir haben dann bei unserer TÄ ein sehr starkes Schmerzmittel bekommen - damit wir Ihn zu dem anderen TA bringen konnten (Heute würde ich es anders handhaben - aber wie weiter oben geschrieben, manches lernt man erst im laufe des Lebens) und dort wurde er dann eingeschläfert - was aber def. die richtige Entscheidung war.

Seitdem - habe ich zu diesem Verein und dem TH eine hmmmm :roll: Meinung die sich auch trotz neuem Vorstand (der auch schon vieles bewegt hat zum guten der Tiere) nicht wirklich ins positive gewandelt hat. Und nach Erfahrungen mit div. anderen TS'lern halte ich mich raus und betreibe Ihn def. nur noch für meine Tiere.
Oder da wo ich die Menschen seit Jahren kenne, aber auch da kann man enttäuscht werden eine Garantie bekommt man nicht im Leben.

Von daher Vertraue auf Dich und auf Deine innere Stimme - hinterfrage Dich und warum oder wieso Du etwas gut findest.

So und nun habe ich nen Roman geschrieben, der wahrscheinlich voll wirsch klingt und gehe höre nun einfach erstmal auf.
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Re: Wie seht ihr das?

Beitragvon Kick » Mo 29. Mär 2010, 04:24

Fussel hat geschrieben:Natürlich wäre es schön, wenn wir alle ein wenig mehr darauf achten würden, woher kommt das Ei, die Hähnchenschenkel, die Fleischwurst... aber am Ende hat das auch immer was mit dem nötigen Kleingeld zu tun!

:genau:

das thema fleischlos glücklich hatten wir übrigens schon mal
viewtopic.php?f=86&t=2881


Du wirst Deinen Platz für Dich bei dem Thema Tierschutz wieweit usw. schon noch finden und es ist wie mit allem im Leben, es gibt kein schwarz oder weiß es gibt viele Schattierungen.

:yep:
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Re: zum Thema Tierschutz: Wie seht ihr das?

Beitragvon noralino » Di 6. Apr 2010, 20:53

ich sehe das auch so, daß ich einfach eine verantwortung meiner umwelt gegenüber habe. dazu gehört, das was ich weiß zu hinterfragen und entsprechend beispielsweise keine produkte zu kaufen, die auf arten produziert wurden, die mir nicht gefallen. beispiel: käfigeier oder gequältes hühnchenfleisch. wie gesagt, dazu brauche ich die informationen. und die möchte ich auf möglichst sachliche art bekommen.

ich versuche soviel wie möglich lokal einzukaufen, vor allem bei fleisch denke ich, wenn die metzgerei selber schlachtet und es noch dazu tiere der region sind, dann ist das schon ganz in ordnung. auf fleisch werde ich nicht verzichten, ich trage ja auch lederschuhe und esse gummibärchen mit gelatine drin.

pelztiere freizulassen halte ich für totalen blödsinn. tut mir leid, aber die werden gehalten, damit pelzmäntel etc. gemacht werden können. also hilft nur, denjenigen, die pelze kaufen klarzumachen, unter welchen bedingungen diese produziert werden. das freilassen hilft weder den tieren noch dem tierschutz, weil keine sachliche diskussion möglich ist. wesentlicher ist doch, dafür zu sorgen, daß die pelztiere so artgerecht als möglich leben können, bevor sie verarbeitet werden. das ist dann analog zur hackfleischkuh, die läßt auch niemand frei oder holt sie zu sich in den vorgarten, nur weil sie am ende in der fleischtheke liegt.

wer gegen die haltung von tieren zur produktion von nahrungsmitteln und gegenständen ist, soll auf den konsum dieser produkte verzichten. das steht allen frei. aber anderen darf man diese haltung deshalb nicht aufzwingen, wohl aber darauf aufmerksam machen, wo es mißstände gibt. ich finde es wichtig, daß man sich gedanken macht, was man konsumiert, das gilt im übrigen auch für kinderarbeit und umweltzerstörung. und mal hand aufs herz: wie viel wissen wir wirklich? und wieviel wollen wir wirklich wissen?

trotzdem denke ich, jeder kleine schritt hilft. und jede(r) kann durch ihre handlungen etwas bewirken. auch persönliche meinungen sind willkommen, nur gegen militante besserwisser habe ich etwas, die allen anderen ihre meinung als die einzige wahrheit aufzwingen wollen.

wenn mir jemand sagt, es sei doch sinnlos, daß ich vorm duschen meine 10 liter wasser auffange, die durchlaufen, bis das warme wasser da ist, dann sage ich: es schont meinen geldbeutel und ich habe ein gutes gefühl dabei. rechnen wir mal konservativ mit 30 litern pro woche, das sind 1560 liter wasser im jahr - das sind drei große regentonnen voll... damit kann ich mein gemüse ganz schön lange gießen! wenn also meinetwegen ein huhn weniger im käfig sitzt ist das ein huhn, ein zweites für meinen mann, meine nachbarin kauft für ihre familie auch freilaufende eier, sind nochmal vier hühner, ... da kommt schon einiges zusammen.
und das ganz undogmatisch nur über das gute bauchgefühl.
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Re: zum Thema Tierschutz: Wie seht ihr das?

Beitragvon Brösel » Di 6. Apr 2010, 21:11

@leon - Ich stimme Dir voll zu!

Ich kann nicht die Welt ändern, aber ich kann auf meine kleine Welt um mich herum Einfluss ausüben.
Respekt vor Leben steht an erster Stelle. Wenn ich die Fielmann Werbung mit dem kleinen Jungen sehe, der den Regenwurm rettet, sehe ich mich. Wenn mein Nachbar einen morschen Baum fällt und ein Ameisennest mit großen Rossameisen freilegt die panisch herumlaufen, bin ich diejenige die einige Stunden lang Ameisen und Eier einsammelt und samt neuem Baumaterial auf meinem Grund aussetzt.
Ich habe das erste Schnegel-Pärchen hier gefüttert und behütet damit sie bleiben und sich vermehren. Jetzt. viele Jahre später sind sie so stark, das sie die eingewanderte rote Nacktschnecke vertrieben haben. Kleine Schritte die Spuren hinterlassen.
Wenn uns das gelingt, haben wir schon sehr viel erreicht.
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Re: zum Thema Tierschutz: Wie seht ihr das?

Beitragvon noralino » Di 13. Apr 2010, 17:46

Mottenmama hat geschrieben:Ich fürchte ich hab inzwischen keine Meinung mehr :shock:


hallo elsa,
vielleicht findest du hier noch hilfe zu einer meinung zu kommen...

in der zeit von der letzten woche eine gute artikelserie zum thema tierschutz. aufgehängt wird es an den bremer versuchen mit affen. aber es wird auch einiges anderes in die überlegungen mit einbezogen. ich habe grade gesehen, daß diese artikel auch im netz stehen.
besonders gut finde ich diesen artikel:

http://www.zeit.de/2010/15/Affen-Tierschutz?page=all

und um die affen und die meinungen dazu geht es dann hier:

http://www.zeit.de/2010/15/Affen-Tierversuche
http://www.zeit.de/2010/15/Affen-Interview-Apel
http://www.zeit.de/2010/15/Affen-Interview-Kreiter

zumindest hast du damit noch ein paar argumente an der hand und kannst mal prüfen, wie die leutchen im anderen forum darauf reagieren.
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