Tierisches Allerlei Tierschutz und Tierrecht

Auslandstierschutz: pro & contra

Wichtige Informationen, Petitionen, Spendenaufrufe

Beitragvon sabi » So 30. Nov 2008, 16:43

@ Marita ... ja, er "darf" ... schuld sind aber eindeutig die Käufer an dem Elend, das dann auch immer wieder Nachschub braucht !

@ Caro, Rita & Katy : Schließe mich euch uneingeschränkt an !! Auslandstierschutz nur vor Ort ... wir haben hier bei uns wahrlich noch vieles besser zu machen .... :(
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Beitragvon Brösel » So 30. Nov 2008, 18:39

Marita Feletto hat geschrieben:@sabi - Schuld ? die Käufer zum kleinen Teil,


Das sehe ich anders. Wenn keine Welpen mehr gekauft werden versiegt der Nachschub.
Es ist mir klar dass es einem das Herz im Leib umdreht wenn man so einen armen Wurm vor sich hat und auch ich habe vor
Jahren so einen armen Wurm freigekauft. Mit dem Resultat dass zwei Tage später der nächste Welpe am selben Platz auf
einen Käufer wartete.

Wir müssen uns klar machen - Angebot und Nachfrage regeln den Markt. NICHT das Gesetz.
Sonst gäbe es keine Zigarettenschmuggler.

Man muss sich vor solchen Geschäften oder wenn der Verkauf auf der Straße aus dem Kofferraum heraus stattfindet
hinstellen und Lärm machen. Ich habe es schon gemacht und viele andere. Seither gibt es z.B. vor dem Wiener Westbahnhof
keinen Welpenverkauf mehr.
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Beitragvon caro » So 30. Nov 2008, 18:41

Nja, es ist den Händlern egal ob bei ihnen aus Geiz oder Mitleid oder warum auch immer gekauft wird. Hauptsache irgendwer kauft die Welpen, und solange das geht, holen die immer weiter "Nachschub" :-? Wenn da solche Zustände herrschen wie du sie beschreibst - sollte man schnell den Amtstierarzt verständigen, vielleicht hilft auch die Zeitung weiter...
Aber - so schwer das auch fällt - im Hinblick auf das Leid zukünftiger Welpen sollte man da keinen Hund kaufen (weil Geld für den Händler = sein Ziel ist erreicht und er macht weiter).

Das ist wie überall am freien Markt - die Nachfrage bestimmt das Angebot...

Dass es zweifellos für den einzelnen Hund ein Segen ist, da rauszukommen, bestreitet hier eh niemand :wink:

Achso - natürlich hört Tierschutz nicht vor der eigenen Tür auf, aber die Diskussion ob es den armen Kerlen in der Gesamtheit nutzt wenn wir sie importieren hatten wir schon in einem anderen Fred...
Seriöse Organisationen, die vor Ort arbeiten sind meiner Meinung nach das einzig sinnvolle.
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Beitragvon caro » So 30. Nov 2008, 18:42

@Rita: jetzt hast du quasi meinen ganzen Post schon vorweggenommen :yep:
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Beitragvon Brösel » So 30. Nov 2008, 18:43

caro hat geschrieben:Seriöse Organisationen, die vor Ort arbeiten sind meiner Meinung nach das einzig sinnvolle.

Da bin ich ganz Deiner Meinung und solchen Orgas spende ich auch gerne.
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Beitragvon BeagleMary » Mo 1. Dez 2008, 00:33

Und dann denk ich mir: Wieso sind, damit meine ich jetzt mein örtliches Tierheim weil es mir da aufgefallen ist, so viele der Hunde aus dem Ausland? Egal ob Türkei, Spanien oder Griechenland.
Es ist ja anscheinend "Bedarf" da, wenn man das so deuten kann *schulterzuck*
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Beitragvon sabi » Mo 1. Dez 2008, 01:08

Ela ... ich habe ja 9 Jahre in einem TH gearbeitet. Wir mußten sehr oft von irgendwelchen dahergelaufenen Tierschützern ganze "Hundefuhren" z.B. aus Spanien übernehmen, weil ihnen auf einmal angeblich alle Abnehmer abgesprungen sind ..... wo sollten die Hunde denn auch hin ? Und, anderen TH wird es ähnlich gehen .....

Außerdem landen viele "Ausländer" ganz schnell im TH, weil er den "Wünschen" der neuen Besitzer dann doch nicht entsprach ....

Und, wenn "Bedarf" da wäre, würden sie nicht im TH sitzen, oder ?
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Beitragvon caro » Mo 1. Dez 2008, 08:45

BeagleMary hat geschrieben:Und dann denk ich mir: Wieso sind, damit meine ich jetzt mein örtliches Tierheim weil es mir da aufgefallen ist, so viele der Hunde aus dem Ausland? Egal ob Türkei, Spanien oder Griechenland.
Es ist ja anscheinend "Bedarf" da, wenn man das so deuten kann *schulterzuck*


Das ist eine sehr gute Frage. WARUM??? Eines der umliegenden Tierheime hier ist ganz aktiv im Importieren spanischer Galgos. ich kann das nicht verstehen, was - wie schon mehrfach geschrieben - nichts damit zu tun hat, dass ich es den einzelnen Hunden nicht von ganzem Herzen gönne (vorausgesetzt sie finden hier überhaupt geeignete Besitzer und kommen einigermaßen zurecht...). Ich halte diese Aktionen schon im Ansatz für sinnlos, weil sie in den Ursprungsländern keine Probleme lösen, sondern in erster Linie den "Rettern" ein gutes Gefühl geben. Dass immer wieder mit ganz ganz traurigen Bildern (die auch mir eine Gänsehaut machen!!!) geworben wird finde ich nicht seriös. Mitleid sollte nie ein Anschaffungsgrund sein, schließlich kommt gar nicht jeder, der ein gutes Werk tun will, mit einem schwer traumatisierten Hund der gerade eben aus seiner ganzen vertrauten Umgebung und Lebensweise gerissen wurde zurecht. Es kann nicht im Interesse der Hunde sein, dass sie am Ende noch vom Regen in die Traufe geraten (kann sein, muss aber natürlich nicht).

Ich will niemandem auf die Füße treten, und würde auch nicht sagen, dass ich nie einen ausländischen Hund nehmen würde (man weiß ja nie wie der Zufall einmal spielt).
Aber ich denke dass viele Tierschützer gut daran täten, mit etwas mehr Weitblick zu handeln. "Gut gemeint" ist ja bekanntlich nicht immer auch "gut gemacht"...
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Beitragvon Verena » Mo 1. Dez 2008, 09:22

Nun muss ich meinen Senf auch mal dazugeben... Wir haben hier vor 4 Jahren auch eine Fuhre (anders kann man es nicht nennen) Hunde aus dem Ausland bekommen. Die waren bestellt von einer bekannten "Welpenklappe".
Dort haben sich immer ganz viele Menschen ihre Hunde geholt,weil es ja sooo arme Tiere aus der näheren Umgebung (von Bauernhöfen, "ungewollte Hochzeiten" usw.) waren. Nun kam dieser Transporter und der gute Mann hatte nun aber mehr Hunde drauf als bestellt waren und rief im hiesigen Tierheim an , ob die den Rest nehmen würden , u.a. Dobermänner etc. Die Tierheimleiterin schaltete schnell , denn sie hörte all die Hunde aus dem Transporter jammern und jaulen und sagte : Alle zu uns.
Gesagt , getan und dann kam der Transporter, vollgestopft bis oben hin mit Welpen, trächtigen Hündinnen, kranken Hunden - ganz furchtbar. Und alle Hunde kamen aus Italien.
Diese besagte Dame mit der Welpenklappe hat nämlich irgendwann spitzgekriegt, dass sie damit ne Mark (Euro) machen kann und bestellte sich immer Hunde in Italien, Polen , Tschechei etc.
All die Hunde sind mittlerweile gut vermittelt worden, viele davon waren und sind krank, total scheu und verängstigt und sind es auch heute noch. Ich krieg einfach das kotzen....
Dann haben wir uns diese Welpenklappe mal angeschaut. Im Sommer bis zu 50 Hunde die vermittelt werden sollten,u.a. Herdenschutzhunde die ja sooo niedlich aussehen und daraufhin von vielen naiven Menschen als Familenhunde geholt wurden - wo ja die Probleme schon vorprogrammiert sind. Gottseidank wurde dann endlich ein Verbot der Hundehaltung für diese Dame ausgesprochen und es hatte , zumindest dort, ein Ende mit der Qual.
Einige von diesen Hunden , auch aus anderen Lieferungen, sind als Kunden bei uns auf dem Hundeplatz und fast alle Hundehalter dieser Hunde haben noch heute Probleme mit ihren Hunden. Natürlich lieben sie sie genauso wie ich meinen Hund liebe - aber sicherlich haben sie alle sich das Leben mit ihrem Hund einfacher vorgestellt und mit weniger Problemen bzw. "normalen" Problemen.
Nun ist hier wieder jemand, der Hundehandel betreibt. Die ganze Wohnung voller Käfigen mit Hundewelpen. Angeblich alles gewollte Welpen , reinrassig wie gewollte Mixe! Auch hier läuft mittlerweile ein Verfahren und wir hoffen alle, dass man der Dame das Handwerk legt. Und falls nicht , sind doch schon einige bereit , die Hunde anderweitig dort rauszuholen.
Nun bin ich in meiner Wut so gänzlich vom Thema Auslandshund abgekommen.

Wir waren auf einem Seminar bei Günter Bloch - und der hat sehr anschaulich erklärt, was in den Ländern passiert, wenn man dort die Hunde von der Straße holt. Man zerstört bestehende Rudel usw.
Man sollte doch die Hunde dort auf der Straße leben lassen... sie sind die Freiheit gewohnt und fühlen sich ganz bestimmt nicht in deutschen eingezäunten Gärten wohl oder nur an der Leine. Dann sterben sie halt jünger, aber sie haben ihre Freiheit gelebt.
Okay, Einwand Tötungsstationen..... schon scheiße - aber auch hier gibt es soviel Tierelend in den Tierheimen , warum immer woanders helfen und nicht erstmal vor der eigenen Tür?
Es ist halt ein sehr komplexes und diskussionswürdiges Thema aber ich glaube nicht , dass man jemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen wird.
Boah - Romanende -

Doch noch nicht ! Dann wirlich dem Tierschutz im Ausland helfen und dort die Arbeit der Schützer unterstützen, das halte ich jedenfalls für wesentlich sinnvoller , als all die Hunde / Katzen hierherzuholen.
"Tue Deinem Körper Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen" Teresa von Ávila

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