Tierisches Allerlei Tierschutz und Tierrecht

In gesunden und kranken Tagen - Tierschutz oder Kommerz?

Wichtige Informationen, Petitionen, Spendenaufrufe

Beitragvon sabi » So 29. Jun 2008, 22:49

Hey Knut ... diese deine Frage ist eine sehr gute .. und wenn ich dir jetzt hier antworte, muß eine der Chef/innen das irgendwo hin verschieben ... :mrgreen:

Bin selber kein ein Befürworter der Vermittlung ausländischer Hunde hierher ! Klar möchte ich auch nicht, das sie im Ausland elendig ermordet werden, aber sie hierher zu bringen ist der falsche Ansatz ... im Heimatland der Hunde müßte mehr getan werden, auch mit unserer Unterstützung !!! Und, das tue ich auch !

Leider sehe ich täglich, das man nur wenigen Hunden einen wahren Gefallen damit tut, hierher "verpflanzt" zu werden ...klar, sie leben in Sicherheit, aber oft zu einem hohen Preis. Diese Hunde haben meistens ein sehr tolles soziales Wesen, sind ja auf der Straße, im Rudel, großgeworden. Hier können sie das nie mehr ausleben, weil man sie nicht von der Leine lassen kann... die Bindung an den Menschen ist oft nicht stark genug...woher auch ? Also leben sie fortan nur noch an der Leine ... welch Verlust für freie Hunde ... aber in Sicherheit !

Diese häufige "Bindungsunfähigkeit" führt bei vielen Hundebesitzern zu Frust ... zu oft werden diese Hunde weitergegeben, weil sie den Erwartungen der "Retter" so gar nicht entsprechen. Diese wollten doch nur was Gutes tun & ihr aus der Tötungsstation geretteter Hund ist so ganz anders als Nachbars Waldi ... weg ist er !

Aber auch wegen banalen Sachen werden die "Ausländer" oft schnell "entsorgt" ...letztens hatte ein Neuankömmling doch glatt Flöhe !!!!! :shocked: Nach einer Nacht bei seinen Rettern landete er bei uns als Zwischenstation zur Neuvermittlung .. seine Augen werden mich auf ewig verfolgen, er verstand aber auch gar nix mehr !!!

Ein weiterer Grund für Probleme ist die häufige Unsauberkeit ... ohne Prägung auf den Menschen ist es sehr schwer, einen erwachsenen Hund stubenrein zu bekommen, woher soll er auch wissen, was man von ihm will ??? ... schwupps .. Tierheim ...

Einige wenige positive Fälle kenne ich auch .. aber, zuwenig, um ein Befürworter zu werden. Wir helfen dem TSV des Nachbarortes, machen Erstuntersuchungen, helfen auch schon mal bei der Vermittlung von zurückgegebenen Hunden ... und so kriege ich diesen ganzen Mist hautnah mit.

Achja ... nicht zu vergessen, "unsere Hunde", die immer noch zuhauf in den Tierheimen auf neue Besitzer warten ....ich habe selbst 9 Jahre in einem gearbeitet, damals ging der Boom los mit den ausländischen Hunden ... es gibt einfach zu viele Menschen, die sagen wollen : Jaaaa, den habe ich aus der Tötungsstation gerettet .

Sooo, jetzt krieg ich bestimmt massiv Schimpfe ... aber, du hast ja gefragt .... :roll:
sabi
 

Beitragvon Verena » So 29. Jun 2008, 23:06

NEIN du kriegst keine Schimpfe - bin ganz deiner Meinung!

Leider sehe ich täglich, das man nur wenigen Hunden einen wahren Gefallen damit tut, hierher "verpflanzt" zu werden ...klar, sie leben in Sicherheit, aber oft zu einem hohen Preis. Diese Hunde haben meistens ein sehr tolles soziales Wesen, sind ja auf der Straße, im Rudel, großgeworden. Hier können sie das nie mehr ausleben, weil man sie nicht von der Leine lassen kann... die Bindung an den Menschen ist oft nicht stark genug...woher auch ? Also leben sie fortan nur noch an der Leine ... welch Verlust für freie Hunde ... aber in Sicherheit !


Bei meinem letzten Seminar bei Herrn Bloch, hat er genau obiges gesagt. Und ich finde er hat Recht.
Hier können diese Hunde nur noch an der Leine oder in einem Garten sein, nie mehr die Freiheit die sie gewohnt sind , leben. Wenn dann noch nette Tierretter evtl. genau den Rudelführer "retten", geht das ganze Rudel den Bach runter.
Ich finde man sollte die Straßenhunde lassen wo sie sind und wenn sie dann halt früher sterben als unsere Haushunde , dann ist das so. Aber sie haben ihre Freiheit.

Jetzt bekomme ich Schimpfe !!!
"Tue Deinem Körper Gutes, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen" Teresa von Ávila

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Beitragvon sunnyscotch » Mo 30. Jun 2008, 06:00

@sabi und verena

von mir gibt es mit sicherheit KEINE schimpfe!
ich stimme euch voll und ganz zu!

habe einige beispiele vor augen, wo ich nur sagen: arme hunde - egoistische menschen!
judda und kerry




Lasst heute einfach mal alles hängen und Euren Träumen freien lauf!!
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Beitragvon Tristan » Mo 30. Jun 2008, 20:53

Nicht wundern ... Thema verschoben, da es ja wohl eher eine Diskussion ist.

Cheers
Tris
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Beitragvon sabi » Mo 30. Jun 2008, 21:03

Tristan hat geschrieben:Nicht wundern ... Thema verschoben, da es ja wohl eher eine Diskussion ist.

Cheers
Tris


War ja klar, danke Tris ! Bild

Ich wundere mich nur, das es eben noch keine Disskusion geworden ist, hab ja nach dem Schreiben richtig den Kopf eingezogen !! :wink:
sabi
 

Beitragvon caro » Mo 30. Jun 2008, 21:30

Nachdem ihr alle meine Meinung schon vertreten habt muss ich eigentlich nix mehr dazu sagen :mrgreen:
Ich hab ja nix dagegen, wenn jemand seine 4-beinige Urlaubsliebe mitbringt, der es versteht, sie behutsam an unseren Alltag zu gewöhnen, und der sie vor allen Dingen auch selbst behält. Vom organisierten Import von Hunden aus Osteuropa, Spanien etc. halte ich gar nichts. Was mich am meisten stört ist die Augenwischerei. Jeder Hund, den man so "rettet", macht dort Platz für den nächsten. Die armen Schlucker werden so nie weniger werden, weil die Ursache des Problems nicht angepackt wird...
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Beitragvon sabi » Mo 30. Jun 2008, 22:17

caro hat geschrieben: Was mich am meisten stört ist die Augenwischerei. Jeder Hund, den man so "rettet", macht dort Platz für den nächsten. Die armen Schlucker werden so nie weniger werden, weil die Ursache des Problems nicht angepackt wird...


Genau das ist es !!! Kastrationaktionen unterstützen ... für Aufklärung in den Heimatländern werben ... dortige Tierheime unterstützen ... sowas hilft wirklich !
sabi
 

Beitragvon elminni » Mo 30. Jun 2008, 23:15

ein schwieriges thema denke ich. ein tierlieber mensch kann nie wegschauen, wenn er elend und not sieht. im grunde genommen bin ich eigentlich dagegen, auch noch aus dem ausland die hunde "hier anzuschleppen".
als meine schwester und mein schwager vor gut 2 jahren auf der suche nach einem 2. hund waren und alle tierheime durchsuchten in sachsen nach einem sehr kurzhaarigen hund (mein neffe hat schweres asthma),dort nichts rechtes fanden, im internet surften und bei "tiere in not" landeten, stieß meine schwester auf << TINI >>und da fand sich eine mischlingshündin namens "grace" -irgendwie was mit ridgeback anscheinend, sehr kurzhaarig, jung ... meine schwester nahm kontakt zu dieser frau novotny auf - man kannte sie auch aus dem fernsehen. man telefonierte und die ganz misere dieser tiere wurde erörtert.
ich glaube, wenn man anfängt, sich da irgendwie einzubringen, sich irgendwie zu interessieren, dann verschließt man die augen als tierlieber mensch einfach nicht - dann überlegt man, wie man irgendwie vielleicht helfen kann... und da meine schwester und mein schwager einen hund suchten, ihn über monate in sächsischen tierheimen nicht gefunden hatten und grace anscheinend alle "anforderungen" erfüllte, wurde ein flugpate gesucht und der hund flog nach deutschland. grace wurde umbenannt in shari und eine aufregende zeit begann. maja, die ältere dame (so alt wie meine kira -> *1999) ihres zeichens labbi-dalmatiner-mix hatte zunächst probleme mit dem neuling und verteigte alles sehr unfreundlich und missmutig, shari hatte als sehr dominante hündin probleme sich ein- bzw. unterzuordnen ... über ein jahr hat es gedauert - mit teilweise falscher anleitung einer nicht so versierten hundeschule, bis shari sich völlig eingewöhnt hatte,bis sie auch ohne schleppleine mit maja und kira laufen kann. aus ihr wurde eine schon aufdringlich verschmuste hündin, deren knochenbrüche durchs leben auf der straße nachbehandelt und gut verheilt sind, die fast an babesiose gestorben wäre ... die ein wundervolles mitglied dieser familie geworden ist.
wenn man etwas sieht kann man die augen nicht verschließen glaube ich einfach. ansonsten sind meiner meinung nach die tiere vor ort vorrangig.
obwohl ich gestehen muss, dass ich mich früher für meine griechenlandurlaube auch immer mit wurmpaste etc. für die armen dünnen katzen ausgerüstet habe ....
tierliebende menschen sind halt ein wenig ... anders! :-?
elminni
 

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